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  • AutorenbildKatrin Streeck

Der Klatschmohn

Aktualisiert: 2. Juni 2021


Klatschmohn, 2013. Foto: gamagapix auf pixabay


Der Klatschmohn


„Seht ihr, wie schön ich bin?", fragte der Klatschmohn.

„Ich leuchte so rot wie der schönste Sonnenuntergang. Ich bin die Farbe des Sommers und der Liebe. Meine Blütenblätter streute man jungen Bräuten ins Brautbett. Ich wurde der

Korngöttin Demeter geweiht, aber in den Kornfeldern darf ich nicht mehr blühen, weil ich giftig bin. Dabei versprüht der Mensch mehr Gifte, als in einigen von uns Pflanzen vorkommen. Nun wachse ich an den Rändern eurer asphaltierten Straßen und bedecke eure Müllberge.

Wenn ihr mich an Wegesrändern und an Rainen findet, pflückt mich bitte nicht. Ich kann in Vasen nicht überleben. Lasst mich einfach stehen und erfreut euch an meiner Farbe und meiner Zartheit. Solange ich blühe, dauert auch der Sommer."


Blume des Jahres 2017

Loki-Schmidt-Stiftung


19./20.3.2019

© Katrin Streeck

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